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Um Tuche und andere Gewebe (Leinen) zu messen, war an der Marienkirche
die „St ad teile" angebracht. Bei Waren von größerem Gewichte nutzte
Marienkirche.
die „Stadt wage" benutzt werden. Betrüger und andere schlechte Menschen
wurden wohl an dem Sch an dp fahle (Pranger) vor der Marienkirche fest-
gebunden und mutzten den Spott der vorübergehenden Kirchgänger über
sich ergehen lassen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
— 33 —
Zug schon hält. An den Wagen lesen wir: „Osnabrück-Bielefeld" und
steigen flink in ein leeres Abteil Iii. blasse. Stöcke und schirme kommen
ins Gepäcknetz. Oben hängt ein Griff. Es ist die Notbremse.- Wir lesen:
„Nur in Fällen dringender Gefahr--" also Hände weg! An einem
Lederriemen lassen wir ein Fenster herunter. Wir hören Türen schließen,
und dann winkt der Beamte mit der weißen Scheibe. Langsam setzt sich
der Zug in Bewegung. Die Wagen schüttern einige Male, denn wir
fahren durch mehrere Weichen. Rechts liegt das Häusermeer der Stadt,
während links der Fledder mit den vielen Gleisen, die Meller Straße und
die Lutherkirche vorbeigleiten. Am Kalkhügel vorüber, werfen wir noch
einen Blick auf die Wüste. Der Zug wird eiliger und schon sind wir am
Sutthauser Gehölz, wo die Jungen die Eichkätzchen jagen und die Mäd-
chen im Frühlinge Buschwindröschen und Primeln pflücken. Ein Bahn-
wärterhäuschen fliegt vorüber. Ausflügler stehen vor den Schranken und
winken, wir aber fahren stolz vorüber. Da gibt es einen kräftigen Stoß!
Block Hörne! Wir fahren durch mehrere Weichen links seitwärts und ver-
lassen die mehrgleisige Hauptbahn. ,,Peng, Peng, Peng" läutet die Loko-
motive, um Fuhrwerke früh genug zu warnen, denn wir fahren ja aus
einer Nebenbahn, die keine Schranken hat. Die Lokomotive keucht. Ein
Holzarm zeigt nach oben: 1:400. Wir haben also 1 m Steigung auf
400 m Fahrt. Ein L an einem Pfahl bedeutet: Läuten! und schon hören
wir wieder: „Peng, Peng, Peng." Links sehen wir Haus Wulften. Dann
kommt Sutthausen. Am Park stehen zwei steinerne Riesen. Der Zug
hält. Einige Leute steigen aus. Es geht weiter durch die Felder. Da kommen
schon die Berge ganz nahe. Ein Zug der Hüttenbahn fährt drüben; unten
liegt das Dütetal. Die Bremsen ziehen an. Schnell sieht der Zugführer
oder der Schaffner noch die Karten nach, dann hält der Zug in Malbergen.
Ein Schwärm von Menschen steigt aus. Wir stehen vor dem Gebäude, der
Zug aber fährt weiter. Unsere Fahrt ist zu Ende.
Die Düte.
Weit östlich von Malbergen, am Honsbergs etwa, quellen kleine
Wässertem aus dem Waldboden, vereinigen sich mit anderen und eilen hastig
zu Tal. Das ist der Anfang oder die Quelle der Düte. Die Tröpflein haben
es eilig, aus dem Waldesdickicht ins freie Wiesental zu kommen. Ziemlich
steil geht es hinab, die Wässerchen haben starkes Gefälle, das hilft ihnen.
Anfangs ist das Bächlein noch recht schmal, und wenn wir ihm nachsehen,
können wir bequem den linken Fuß auf sein linkes Ufer und den rechten Fuß
Quf sein rechtes Ufer stellen. Aber schon bei dem alten Kloster Oesede, wo
3
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
21 —
Auf der Großen Straße.
Aufgaben: Beobachte die Straßenbahn, die fahrenden Wagen, die Läden!
Die Große Straße ist die verkehrsreichste Straße der Stadt. Hier
sind die meisten Geschäfte; ein Laden reiht sich an den andern. In den
großen Schaufenstern laden die hübsch ausgestellten Waren zum Kaufe ein.
Spaziergänger bleiben stehen und treten dann in den Laden ein, wo
der Kaufmann sie bedient. Wer eilig ist, fährt für 10 Pfennig mit der
elektrischen Straßenbahn durch die ganze Stadt. Bei schlechtem Wetter sind
die Wagen gewöhnlich ganz von Fahrgästen besetzt. Mancher läßt sich in
der Droschke oder im Auto fahren. Vor den Geschäften halten schwer-
beladene Frachtwagen mit Kisten, Fässern und Ballen. Radfahrer winden
sich zwischen dem lebhaften Wagenverkehr hindurch. Vormittag? rollen
die leichten Milch- und Brotwagen schnell über die weniger belebte Straße.
Am stärksten ist der Verkehr in den Abendstunden, wenn über der Straße
die elektrischen Lampen brennen und die Schaufenster hell erleuchtet sind.
Aufgabe: Worauf mußt du achten, wenn du mit der Straßenbahn fuhrst?
Auf dem Postamt.
Aufgaben: Beobachte, wenn der Briefträger kommt, der Briefkasten geleert
wird, der Postwagen fährt! Sieh die vielen Leitungsdrähte auf dem Postamt an!
Wenn du einen Brief fortschicken willst, steckst du ihn in einen Umschlag.
Vergiß nicht die Aufschrift (Adresse) und die Freimarke! Dann trügst du
den Brief zum nächsten Briefkasten. Schon kommt auf flinkem Rade
der Briefkastenleerer mit der großen Tasche. Er holt mehrmals am Tage
die Briefe, Karten und Drucksachen aus allen Briefkästen der Stadt und
bringt sie zum Hauptpostamt an der Möserstraße. Dort werden alle
Briefe gestempelt und geordnet. Manche bleiben in der Stadt und werden
von den Briefboten ausgetragen (bestellt). Andere machen eine weite Reise
durch Deutschland oder gar in fremde Länder. Die Eisenbahn bringt sie
in einem besonderen Wagen an ihren Bestimmungsort. Ein Postbote mit
dem Postkarren erwartet den Zug schon auf der Station. Er nimmt die
Postsäcke in Empfang und fährt sie in das Postgebäude. Hier wandern
die Postsachen bald in die Tasche des Briefträgers, der auch deinen Brief
an die rechte Adresse abliefert.
Willst du eine eilige Nachricht geben, so telegraphierst du. Auf dem
nächsten Postamt schreibst du die Depesche auf ein Papier und reichst es
dem Beamten. Der schickt das Telegramm durch die Telegraphendrähte
mit Hilfe der Elektrizität blitzschnell in die Ferne.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
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22 —
Noch schneller ist das Telephonieren. Viele Leute haben einen Fern-
sprecher zu Hause.
Die Post verschickt auch Pakete, die sorgfältig verpackt und mit Adresse
versehen sein müssen. Dazu gehört noch eine Paketadresse.
Sogar Geld kannst du durch die Post versenden. Entweder legst du
das Geld in einen versiegelten Brief, den du in das Postbuch eintragen
läßt oder schreibst eine Postanweisung. Vom Postbeamten bekommst
du dann eine Quittung.
In einer so großen Stadt wie Osnabrück werden täglich viele tausend
karten, Briefe, Pakete, Postanweisungen und Depeschen versandt; deshalb
arbeiten auf unfern Postämtern bei Tag und bei Nacht zahlreiche Beamte.
Aufgaben: 1. Zeichne einen Briefumschlag mit Marke, ein Posthorn! 2. Gib
an, wo in Osnabrück Postämter sind! 3. Erzähle: Wie ich einen Brief, ein Paket
abschicke! 4. Rechne aus: Was kosten fünf braune, sieben grüne und zehn rote
Briefmarken?
Auf dem Äauptbahnhof.
Aufgaben: Beobachte, wie eine Fahrkarte gekauft wird, wie ein Zug abfährtl
„Heute nachmittag wollen wir einen weiten Ausflug machen," sagt
Vater bei Tisch. Rechtzeitig gehen wir zum Hauptbahnhof. Schon draußen
sehen wir an der großen Uhr über dem Eingang, daß wir fast noch eine
halbe Stunde Zeit haben. Darum schauen wir uns ein wenig in der Bahn-
hofshalle um. Viele Menschen drängen sich hier; immerzu gehen Leute
ein und aus. Wie voll steht es an den Fahrkartenschaltern! Einige
Reisende studieren die Fahrpläne, andere lösen an der Gepäckabferti-
gung ihr Reisegepäck ein. Ein Dienstmann trägt einen schweren Koffer
heran. Zwei Kinder lösen aus dem Automaten Bahnsteigkarten; sie
wollen vielleicht ihre Mutter abholen.
Jetzt ist wohl ein Zug eingelaufen. Eine Menge Leute kommen durch
die Sperre. Sie geben ihre Fahrkarte an den Schaffner ab und eilen in
die Stadt. Da: Bumm . . ., nochmals: Bumm! Was ist das? Ah, auf
der großen Tafel dort hoch an der Wand steht in leuchtenden Buchstaben:
„Personenzug Löhne, unterer Bahnsteig" und „Schnellzug Münster, oberer
Bahnsteig." Nun eilen die Reisenden an die Sperre. Die bereitgehaltene
Fahrkarte wird vom Schaffner gelocht. Zum oberen Bahnsteig führt ein
Tunnel, zum unteren eine Treppe.
Inzwischen hat Vater auch Fahrkarten gelöst. Wir gehen in den oberen
Wartesaal, da unser Zug noch nicht sofort abfährt. Wir eilen ans Fenster,
denn eben braust der Schnellzug heran. Jetzt hält er; die Türen fliegen
aus, und viele Reisende verlassen den Zug. Da gibt's manche freudige Be-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
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428
nehmungslust, den unruhigen Drang in die Ferne, die Rast-
losigkeit, die wie das Gefühl einer erobernden Bestimmung ihn
vorwärts treibt und politisch ihre ernste Bedeutung hat. „Wir
sind allesfressende Thiere (omnívoros), in physischer wie in mo-
ralischer Beziehung," sagt der Russe Alex. Hegen. Castren zeigt
uns weite Striche des nördlichen Rußland, besonders die samo-
jedischen „Tundren," eingenommen von nomadisierenden Russen,
welche in den Wüsten Straßenräuberei treiben, sich durch alle
möglichen Ungerechtigkeiten in den Besitz der Rennthierherden
gesetzt und sich allmählich zu Herren im Lande der Samojeden
aufgeworfen haben. An den Küsten des weißen Meers verschwin-
det und verarmt die finnische Bevölkerung immer mehr, während
der unruhige, thätige, schlaue und klugberechnende Russe sich in
den Besitz des Wohlstandes setzt. Er ist dort unerschöpflich in
Planen, Berechnungen, Unternehmungen, während der Finne sich
über eine stille Thätigkeit voll ländlicher Ruhe nicht erheben kann,
die nicht hinreicht, die Schwierigkeiten des Klimas und der
Bodenbeschaffenheit an den Küsten des weißen Meeres zu besie-
gen; hierzu ist das bewegliche, umherirrende, unruhige Leben des
Russen, sein immerwährendes Ringen mit Planen und Specula-
tionen nöthig, und mit diesem macht er sich zum Herrn des
Landes. Mit eben diesem Geiste ist er nun auch auf der östlichen
Grenze des Reiches vorgedrungen. Mag der Vertrag, welcher
1727 mit China abgeschlossen wurde, den russischen Kaufleuten
strenge untersagt haben, gewisse dem Verkehr als Grenzen gesetzte
Punkte zu überschreiten: fast alle Jahre dringen Karawanen,
welche von Irkutsk, Kiachta, oder Selenginsk abgeben, keck bis
in die unzugänglichsten Theile des Reiches der Mitte vor. Das
geheimnißvolle Land, welches so wenige Europäer betreten haben,
wird von den Russen regelmäßig besucht, und ein fortgesetzter
Verkehr mit ihm unterhalten. Um diese gefährlichen {Reifen zu
machen, bedürfen sie nur der Verkleidung als Chinesen, wobei
sie sich nach Art der Mandschu den Kopf kahl scheeren und so
viel Worte der Umgangssprache lernen, wie eben durchaus nöthig
ist. Kurz, man kann sagen, daß die nordwestlichste Seite des-
selben China, welches Engländer, Franzosen, Amerikaner vom
stillen Ocean aus mit so großem Aufwand von Kräften sich zu
eröffnen gesucht haben, vollständig offen ist.
Zusammengcstcllt vom Herausgeber.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Castren
Extrahierte Ortsnamen: China Irkutsk Kiachta China
482
nöthige Bemannung zu empfangen und für die Reise ausge-
rüstet zu werden.
Häufig machen sie nur eine einzige Reise, denn man zieht
es fast in der Regel vor, sie nach abgethanem Geschäft und nach
glücklicher Landung der lebenden Fracht in den Grund zu boh-
ren, oder vom Feuer verzehren zu lassen, weil sie sonst als über-
führender Beweis des straffälligen Handels aufgegriffen und zum
Nachtheil ihrer Eigenthümer und der Mannschaft benutzt werden
könnten. Der Sclavenhandel ist so einträglich, daß man den
Verlust eines Fahrzeugs, dessen Werth, einschließlich der Aus-
rüstung und der Kosten der gesammten Expedition, die Summe
von 15,000 Dollars nicht übersteigt, wohl verschmerzen kann.
Das kleine Schiffchen, welches Capitän Smith zuletzt be-
fehligte, hatte einen Gehalt von nur 200 Tonnen, dennoch reprä-
sentierte die Ladung desselben, als sie in Cuba ausgeschifft wurde,
den enormen Werth von 220,000 Dollars. —
Gewöhnlich wird eine Ladung von Lebensmitteln, die spä-
ter zur Beköstigung der Sclaven verwendet wird, an Bord der
bezeichneten Schiffe genommen. Der Tag der Abfahrt wird ge-
heim gehalten. Erft im letzten Moment, wenn alles zum Lichten
der Anker bereit ist, werden die nöthigen Papiere auf dein Zoll-
hause in Ordnung gebracht und gewöhnlich zu einer Fahrt nach
Rio de Janeiro, St. Helena oder Cap Verde ausgestellt. Den
Behörden von New-Pork fällt es nicht ein, unmittelbar vor der
Abfahrt eine genaue Besichtigung eintreten zu lassen.
Sind die Anker gelichtet, liegt die Bay von New-Pork erst
im Rücken, dann ist der weitere Verlauf des Unternehmens nur
mit wenig Schwierigkeiten, selten mit eigentlichen Gefahren ver-
bunden. Zwar haben die Engländer in der Gegend der Antillen
(Westindien) und an der afrikanischen Küste, besonders im Laufe
der letzten Jahre, scharfe Wache gehalten, doch fiel ihnen nur
selten ein Sclavenschiff in die Hände, da diese fast sämmtlich
unter amerikanischer Flagge segelten und somit vor jeder Be-
lästigung geschützt waren.
Kommen aber auch auf dringenden Verdacht hin die Eng-
länder an Bord, so werden ihnen hier die in bester Ordnung
befindlichen amerikanischen Papiere vorgelegt, und so müssen sie
sich unverrichteter Sache wieder zurückziehen, denn sie sehen auch
nichts verdächtiges auf der Oberfläche, da den verborgenen, von
einem Theil der Bemannung streng überwachten Negern bei
Todesstrafe die größte Ruhe anbefohlen ist. Die Neger haben
in dem Augenblick solcher Visitationen keine Ahnung davon, daß
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
239
Zwischenräume werden Poren genannt. Aber sie finden sich nicht bloß
bei festen Körpern, sondern auch bei flüssigen und lustförmigen. Alle
Stoffe besitzen P v r o s i t ät. Ein unglasiertes Thongefäß, das man
mit Wasser füllt, wird an der Außenseite feucht. Zucker und Salz
werden in Wasser aufgelöst, und doch wird der Raum, den das Wasser
einnimmt, nicht vergrößert. Die Stoffe stillen die Poren des Wassers
aus. Deshalb kann es nicht mehr aufnehmen, als in den Poren Platz
hat. Die Poren des Wassers in Teichen und Flüssen sind mit Luft
gefüllt. Darum können die durch Kiemen atmenden Tiere darin leben.
Daß die Luft Porosität besitzt, sieht man an dem Wasserdampf, der
darin verschwindet. Die Straßen werden nach dem Regen trocken, und
die Wäsche trocknet aus der Leine. Das Wasser verdunstet, und die
Dunstteilchen füllen die Poren der Luft und werden von dieser mit
fortgetragen.
Die Haftkraft. Wie die gleichartigen Teilchen der Körper sich
anziehen, so hasten auch die Körper verschiedener Art aneinander. Wegen
dieser Hast kraft bleibt der Regentropfen am Fenster hängen und
das Wasser an den Händen, die Kreide an der Tafel und die Tinte am
Papier. Die Hnstkraft bewirkt es, daß Flüssigkeiten in feinen Röhrchen
empordringen. Das Petroleum steigt im Docht der Lampe hinauf und
der Saft in den Pflanzen. Diese Art Haftkraft führt den Namen
H a a r r ö h r ch e n - A n z i e h u n g.
3. Die Schwerkraft.
Die Schwerkraft, der Druck und das Gewicht. Das Buch, das
der Hand entgleitet, fällt zu Boden, der Ziegel stürzt vom Dach, der
Apfel von: Baume, und Regen, Hagel und Schnee kommen zur Erde
herab. Der Ball, der in die Höhe geworfen wird, füllt zurück, und so
hoch auch jemand 51t springen vermag, seine Füße berühren bald den
Boden. Alle Körper bewegen sich zur Erde hin. Die gewaltige Kraft,
mit der sie das ausführt, heißt Anziehungskraft. Wird ein Körper
nicht durch eine andere Kraft seitwärts getrieben, so fällt er in der
Richtung des Lotes, das nach dem Mittelpunkte der Erde zeigt. Wie
der Fall der Körper von der Anziehungskraft der Erde herrührt, so
auch ihr Druck, den sie auf die Unterlage ausüben. Legt man
einen größeren Gegenstand aus die Hand, so fühlt man seinen Druck.
Der Kornsack auf dem Rücken ist schwer, ebenso der Eimer voll Wasser
in der Hand. Darum wird die Anziehungskraft auch Schwerkraft
genannt. Die Schwere oder der Druck eines Körpers ist sein Gewicht.
Es wird durch die Wage mit Hilfe von Gewichtsstücken bestimmt. Die
Gewichtseinheit hat man von einem Liter Wasser von -P 4° 0 ge-
nommen und ein Kilogramm genannt.
Das Lot und die Setzwage. Ein Lot kann man herstellen, indem
man ein Bleistück oder einen Stein an einer Schnur befestigt. Hält
man das Ende der Schnur fest, so zieht die Bleikugel die Schnur
gerade und spannt sie. Dadurch ist die lot- oder senkrechte Richtung
angegeben. Das Lot wird gebraucht, um Mauern und Säulen senkrecht
zu stellen. Diejenige Richtung, welche mit der senkrechten im rechten
Winkel sich kreuzt, heißt die wagerechte, nach der Richtung des Wage-
balkens. Die wagerechte Richtung läßt sich mit der Setzwage finden.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
241
Punkt nicht mehr über der Unterstützungsfläche liegt. Stellt man einen
-längeren Stab auf das eine Ende, so fällt er schon bei leichter Be-
rührung um. Der hoch liegende Schwerpunkt ist bald über die Unter-
stützungsfläche hinausgeschoben. Ein Stein ist nicht so leicht aus seiner
Gleichgewichtslage zu bringen wie ein Stück Holz, und der Kirchturm
steht fester als die Gartenmauer. Dasfeststehen oder diestand-
festigkeit eines Körpers hängt ab von seiner Schwere, von
der Größe der Unterstützungssläche und von der Lage des
Schwerpunktes. Der Fuß einer Lampe ist schwer, damit sie nicht
umfällt. Der Mann, der einen Sack aus dem Rücken trägt, beugt sich
nach vorn über, um den Schwerpunkt über die Unterstützungssläche zu
bringen. Wer nach der Seite zu fallen droht, streckt nach der entgegen-
gesetzten Seite den Arm aus. um den Schwerpunkt mehr nach dieser
Richtung zu verlegen. Einen langen Stock kann man auf dem Finger
balancieren, indem man die Unterstützungsfläche unter dem Schwerpunkte
zu erhalten sucht.
5. Der freie Fall.
Ruhe und Bewegung. Ein Stein in der Hand fällt zur Erde,
sobald er losgelassen wird. Solange er in der Hand liegt, ver-
ändert er seine Lage oder den Ort Glicht, sondern befindet sich in
Ruhe. Sobald er aber fällt, verändert er seine Lage oder den Ort oder-
bewegt sich. Ruhe ist Beharrung an dem Orte, während
Bewegung Ortsverändernng ist. Die Kraft der Hgnd hält
den Stein in Ruhe; sobald sie nicht mehr wirkt, zieht die Schwerkraft
ihn zu Boden. Kraft ist also die Ursache der Bewegung und
auch diejenige der R u h e.
Geschwindigkeit. Wenn der Stein fällt, so vergeht einige Zeit,
bis er zur Erde kommt. Jede Bewegung erfordert Zeit. In derselben
Zeit kann die Schnelligkeit der Bewegung sehr verschieden sein. Der
Fußgänger kommt in einer Stunde nicht weit, während der Schnellzug
eine große Strecke durcheilt. Eine größere Geschwindigkeit besitzen
Elektricität und Licht. Als Zeitmaß für die Bewegung wird die Sekunde
angenommen, und der in derselben zurückgelegte Weg bezeichnet die
Geschwindigkeit. In einer Sekunde beträgt die Geschwindigkeit
eines Fußgängers durchschnittlich 1,5 m, des gewöhnlichen Eisenbahnzuges
510 in und der Büchsenkugel 400 w. Der Schall legt in einer Sekunde
330 m, das Licht 315 000 km und die Elektricität 450 000 km
zurück.
Beharrung. Eine äußere Kraft ist die Ursache der Ruhe und der
Bewegung eines Körpers. Daher kann ein Körper sich nicht von selbst
in Ruhe oder Bewegung erhalten. Ein Körper, der sich bewegt, beharrt
solange in dieser Bewegung, bis er durch eine andere Kraft zur Ruhe
kommt. Jeder Körper verharrt in dem Zustande, in
welchem er sich befindet.
Nach diesem Gesetz der Beharrung fliegt der Reiter über den Kopf
des Pferdes, wenn es vom schnellen Laufe plötzlich anhält. Sitzt man
im Wagen, so füllt man beim plötzlichen Anfahren nach rückwärts und
beim Anhalten nach vorn.
16
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
243
6. Bon der Schwungkraft.
Die Kreisbewegung. Wird ein Lot, das an einem Nagel hängt,
um diesen durch einen Stoß geschwungen, so beschreibt das Blei einen
Kreis. Es wirken dabei zwei Kräfte ans dasselbe ein, der Stoß und die
Kraft des Fadens. Durch den Stoß würde sich das Blei in der durch
diese Kraft bestimmten Richtung bewegen; aber der Faden läßt das nicht
zu, sondern verändert die Richtung beständig. Durch die Wirkung der
beiden Kräfte aufeinander wird die kreisförmige Bewegung des Lotes
hervorgebracht. Beide Kräfte sind sich dabei gleich. Würde die Stoß-
kraft die größere sein, so müßte der Faden zerreißen. Geschieht das
wirklich, so bewegt das Blei sich nicht in der Kreisbahn weiter, sondern
folgt der Richtung der Linie, welche an dieser Stelle den Kreis berührt.
So beobachtet man es am Wasser, das vom Schleifstein, der gedreht
wird, fliegt. Auch am Rade des fahrenden Wagens ist es zu sehen. Die
Kraft, die in dieser Richtung die Bewegung vollführt, wird Fliehkraft
oder Schwungkraft genannt.
Die Schwungkraft. Wenn man mit einer Schleuder, die man im
Kreise schwingt, einen Stein fortwirft, so folgt er der Richtung der
Berührungslinie des Kreises. Er fliegt um so weiter, je schwerer er ist.
Auch ist es nicht einerlei, ob die Fäden der Schleuder kurz oder lang
sind. Mit längeren Fäden läßt sich der Stein weiter fortwerfen als mit
kürzeren. Ebenso hängt die Länge der Flugbahn von der Schnelligkeit
ab, mit der man die Schleuder schwingt. Daraus er giebt sich,
daß die Größe der S ch w un gkr aft abhängt von der
Schwere des Körpers, von der Länge des Halbmessers
der Kreisbahn und von der Geschwindigkeit der Be-
wegn n g.
Anwendung der Schwungkraft. Sie wird angewandt bei der
Honigschleuder. Das ist eine Trommel, die in der Mitte eine drehbare
Walze besitzt, woran die Rahmen mit den gefüllten Honigwaben befestigt
werden. Durch das Umdrehen der Walze wird der Honig aus den
Waben geschleudert. Die Separatoren werden in den Molkereien ge-
braucht, um mittelst der Schwungkraft die Sahne von der Milch zu
trennen. In Färbereien und Wäschereien hat man Maschinen, um das
Zeug zu trocknen. Es sind Metallcylinder, deren Wände siebartig durch-
brochen sind. Durch die Schwungkraft wird das Wasser des Zeuges
durch die Öffnungen geschleudert. Die Schwungkraft vernimmt man auch,
wenn man im Kreise läuft oder sich dreht. Die Schwungkraft berück-
sichtigt man auch bei den Eisenbahnen. An den Krümmungen der Bahnen
liegen die äußeren Schienen höher als die inneren. Bon der Schwung-
kraft rührt es her, daß die Erde an den Polen abgeplattet ist.
7. Das Pendel.
Vom Pendel im allgemeinen. In der Haus- oder Wanduhr be-
findet sich ein Pendel. Es besteht aus einer Stange mit einer kreis-
förmigen Scheibe am unteren Ende. Die Scheibe ist mit der Stange
so verbunden, daß sie hoher und niedriger geschoben werden kann. Ein
solches Pendel heißt Stangenpendel, während ein Faden mit einer
Bleikugel daran ein Faden Pendel bildet, wie es jedes Lot ist. Der
16*
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
245
man diese recht lang machen. So viel man an Kraft spart, so
viel muß am Wege zugelegt werden, oder was an Kraft
gewonnen wird, das geht am Wege verloren. Es ist nicht
bloß bei der schiefen Ebene so, sondern bei allen Vorrichtungen, Werk-
zeugen und Maschinen. Darum heißt dieses Gesetz die goldene Regel
der M e ch a n i k.
Anwendung der schiefen Ebene. Die gewöhnliche Leiter ist eine
schiefe Ebene, ebenso die Treppe und die schräge Auffahrt oder
Rampe. In Berggegenden legt man die Straßen im Zickzack oder in
Schraubenlinien an. Man verlängert dadurch den Weg, um bei der
Hinansschaffung von Lasten Kraft zu sparen.
9. Der Keil und die Schraube.
Der Keil. An den: Keil unterscheidet man den Rücken, die Seiten
und die Schneide. Gebraucht man den Keil beim Holzspalten, so wird
die Schneide ins Holz getrieben. Er wirkt wie eine bewegliche schiefe
Ebene. Je schmaler der. Rücken ist im Verhältnis zur
Länge einer Seite, um so weniger Kraft ist erforderlich.
Keile, die zum Trennen von Gegenständen benutzt werden, heißen
Trennungskeile. Solche sind die schneidenden und stechenden Werk-
zeuge, wie Axt, Beil, Meißel, Hobel, Säge, Messer, Nadel, Schaufel.
Spaten, Pflug, Egge, Säbel und Schwert. Befestigungskeile sind
Nägel, Stecknadeln und Pflöcke. Hebekeile findet man bei Zimmer-
leuten, um Gegenstände damit in die Höhe zu treiben.
Die Schraube. Die Wagenbremse wird durch eine Schraube be-
wegt. Auch an der Hobelbank findet sich solch eine Schraube. Die
Schrauben bewegen sich in einer Höhlung, worin sich eben solche Ver-
tiefungen befinden, wie die Schraube Erhöhungen besitzt. Weil die Er-
höhungen und Vertiefungen sich winden, so heißen sie das Gewinde.
Die Schraube selbst führt den Namen Schraubenspindel, während die
Höhlung, worin sie sich dreht, die Schraubenmutter heißt. Ist die
Schraubenmutter in ihrer Lage befestigt, so ist die Spindel beweglich,
wie bei der Bremse und der Hobelbank. Es kann aber auch die
Schranbenspindel in ihrer Lage festgehalten werden, und die Schrauben-
mutter ist dann beweglich. Das ist meist bei der Scheibe am Uhrpendel
der Fall. Eine einzelne Windung des Schranbengewindes heißt ein
Schraubengang. Der Abstand zweier Umgänge bildet die Hohe eines
Schraubenganges. Je geringer die Hohe der Schraubengänge
ist, desto weniger Kraft ist für die Bewegung der Schraube
erforderlich. Die Schranbengänge bilden eine sich windende schiefe
Ebene, deshalb wird die dabei notige Kraft gerade so wie bei dieser
berechnet. Als Befestigungsschrauben benutzt man die Holz-
schrauben. Buchbinder, Tischler, Zimmerleute, Schmiede und Schlosser
besitzen mehrere Werkzeuge, die mit Schrauben versehen sind.
10. Der Hebel.
Der Hebel im allgemeinen. Um einen schweren Baum fortzu-
bewegen, wenden die Leute eine Stange an, die sie mit einem Ende
unter den Stamm schieben. Wird die Stange am anderen Ende ge-
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